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Abschied von sechs verdienten Stadträtinnen und Stadträten

Mit Ende der Legislatur 2015-2019 verabschiedet sich Romanshorn von sechs teils langjährigen Mitgliedern der Exekutive. Es sind dies Käthi Zürcher (CVP), Patrik Fink (FDP), Markus Fischer (FDP), Urs Oberholzer (Grünes Forum), Christoph Suter (parteilos) und Petra Keel (parteilos). Die Stadträtinnen und Stadträte standen zusammen mit grossem Engagement über 50 Jahre im Dienst der Hafenstadt. Herzlichen Dank dafür und alles Gute für die Zukunft.

Die CVP-Politikerin Käthi Zürcher trat am 1. Juni 2007 ihr Amt als Mitglied der Exekutive der Politischen Gemeinde Romanshorn an. Die Sekundarlehrerin führte seit Amtsantritt das Ressort Gesundheit und amtete als Präsidentin der Betriebskommission des Regionalen Pflegeheims. Nach dem Ausstieg der anderen Gemeinden der Region wurde das Pflegeheim zu einem vollständig städtischen Betrieb, der wegen der sich ändernden Ansprüche von Gesellschaft und Gesetzgeber vor grossen Herausforderungen stand.

Unter der Führung von Käthi Zürcher konnte das Pflegeheim dann eine ganzheitliche Erneuerung erfahren. Das pflegerische Angebot wurde mit einer Demenzstation erweitert und das ehemalige Spital einer umfassenden Sanierung unterzogen sowie vollständig modernisiert. Diese Projekte wurden an der Urne mit beeindruckend deutlicher Zustimmung von der Stimmbevölkerung unterstützt. Gemeinsam mit einer sehr kompetent besetzten Baukommission konnten die anspruchsvollen Bauarbeiten wie geplant umgesetzt werden. Gleichzeitig wurde die Betriebsleitung erfolgreich neu besetzt. 2016 konnte die Gesamtsanierung abgeschlossen und anlässlich des 40-Jahre Jubiläums der beliebten Institution der ordentliche Betrieb wieder vollständig aufgenommen werden.

Käthi Zürcher interessierte sich aber ebenfalls immer für die Anliegen von Bewohnerinnen und Bewohner und deren Angehörige. Auch die Mitarbeitenden waren ihr wichtig. Sie begleitete diesen grossen und wichtigen städtischen Betrieb unterstützend mit ihrer ruhigen und zielorientierten Art. Unter ihrer Führung wurde von der Kommission für Altersfragen auch das Altersleitbild überarbeitet und 2017 der Öffentlichkeit vorgestellt. Käthi Zürcher engagierte sich in verschiedenen Institutionen für die Interessen von Stadt und Bevölkerung. So war sie lange Jahre im Vorstand der Perspektive Thurgau und sitzt als Vertreterin des Oberthurgaus im Grossen Rat.

 

Patrik Fink ist seit dem 1. Juni 2007 Mitglied des Stadtrates Romanshorn und Vorsteher des Ressorts Versorgung und Entsorgung. Der freisinnige Stadtrat stand als Verwaltungsratspräsident der Gasversorgung Romanshorn AG vor. Unter seiner Ägide wurde der Generationenwechsel in der Geschäftsleitung reibungslos bewältigt und die sich vollständig im Besitz der Stadt befindende AG fit für die Energiewende gemacht. Dabei konnte sie ihre Marktanteile in den Dienstleistungen rund ums Gas stetig ausbauen. Auch der Zweckverband Gasversorgung Oberthurgau-See wurde unter seiner Führung auf die Zukunft ausgerichtet. So wurde die Kooperation mit dem 4G-Verbund gesucht und eine Handels-AG für den Gaseinkauf gegründet.

Der Kantonsschullehrer nahm das Thema Energie sehr ernst. Unter seiner Führung setzte der Stadtrat 2015 den neuen Energierichtplan in Kraft, welcher sich an der 2000-Watt-Gesellschaft orientiert und auf dessen Umsetzung er sehr achtete. Während seiner Ära mussten auch die Versorgungsverträge mit der Genossenschaft EW Romanshorn neu verhandelt werden. Diese Verhandlungen konnten Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen werden. Patrik Fink zeigte sich auch im Bereich Entsorgung sehr aktiv. So sass er lange Jahre im Verwaltungsrat der KVA, wo er auch nach Ende der Amtsdauer bleiben wird. Im Bereich Abfallentsorgung konnte er die Umstellung auf die Unterflursysteme erfolgreich umsetzen und sagte dem Littering den Kampf an. Neben der Imagekampagne “Romanshorn glänzt” rief er auch den See- und Cleanup-Day ins Leben.

Als Präsident des ARA-Zweckverbandes unterzog er diese ebenfalls einer Reorganisation und setzte unter anderem einen neuen Geschäftsleiter ein. Zum Schluss seiner Amtszeit konnte er noch den Neubau eines grösseren Regenbeckens erfolgreich lancieren. Zudem vertrat er die Stadt Romanshorn auch in verschiedenen regionalen Arbeitsgruppen.

 


Seit dem 1. Juli 2008 ist der freisinnige Markus Fischer Mitglied in der Romanshorner Exekutive. Von seinem Vorgänger Christof Rohner übernahm der Maschineningenieur HTL das Ressort Ordnung und Sicherheit, welchem er bis 2015 vorstand. In seiner Ära als Vorsteher der Zivilschutzkommission suchte er erfolgreich die Zusammenarbeit mit der Region Amriswil und trug so zu einem reibungslosen Generationenwechsel im Zivilschutzkommando bei. Damit wurde er zum eigentlichen Initiator der kantonalen Zivilschutzreorganisation, welche aufgrund des Erfolgs des Pilotversuchs unter dem Begriff Zivilschutz 2015+ aufgegleist wurde. Wegweisende Entscheidungen für die Entwicklung des Zivilschutzes im Kanton wurden damals gefällt.

Die Stützpunktfeuerwehr erfuhr unter seiner Ägide technische Erneuerungen. 2008 wurden unter anderem die Autodrehleiter und zwei Mannschaftstransporter beschafft und die Fahrzeughalle mit einfachen Mitteln erweitert, indem die Tore versetzt wurden. Mit dem Legislaturwechsel 2015 übernahm Markus Fischer das Ressort Ortsplanung und Baurecht. Mit grossem Engagement arbeitete er sich in die äusserst anspruchsvolle und herausfordernde Materie ein. Es war ihm bei seiner Tätigkeit als Präsident der Baukommission und den damit verbundenen hoheitlichen und baupolizeilichen Aufgaben stets ein Anliegen, Augenmass zu halten und die Interessen der Bauherrschaft im Rahmen des gesetzlich Möglichen zu wahren und Investitionen zu fördern.

Daneben prägte Markus Fischer auch die Revision des Rahmennutzungsplanes (Zonenplan und Baureglement) massgeblich mit. Dieser konnte in einem aufwändigen Verfahren, welches vor allem den hohen Ansprüchen des Kantons genügen musste, in der letzten Amtszeit noch erarbeitet und Mitwirkung sowie Vorprüfung durchgeführt werden. Die Bereinigung, das Auflageverfahren und die Verabschiedung an der Gemeindeversammlung werden aber seine Nachfolger machen.

 

Urs Oberholzer nahm im November 2011 in der Romanshorner Exekutive Einsitz. Der Vertreter des grünen Forums war für das Ressort Verkehr und Integration verantwortlich. Ein zukunftsweisendes Verkehrskonzept war ihm von Beginn weg ein Anliegen. Er war für das Kapitel Verkehr im Richtplan verantwortlich, welches er auch unter Einbezug von Vertretern des Gewerbes und der Bevölkerung mit Engagement erarbeitete.

Als grüner Politiker setzte er sich im Tagesgeschäft besonders für verschiedene Themen rund ums Velo stark ein. So lancierte er neue und zeitgemässe Veloparkierungsanlagen am Bahnhof. Die Teilnahme im Agglomerationsprogramm begrüsste und unterstützte er, weil dadurch die angedachten Massnahmen im Verkehrsbereich auch finanzierbarer wurden. Auch die Weiterentwicklung und Belebung der Innenstadt war ihm ein grosses Anliegen. Dies wollte er mit einer ausgewogenen und gezielteren Bewirtschaftung von Parkplätzen und einem neuen, den Strassenraum der Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlastenden Verkehrsregime, positiv unterstützen. Dass Massnahmen im Verkehr zu Kontroversen führen, liegt in der Natur der Sache. Urs Oberholzer stand für seine Überzeugungen ein und scheute sich auch nicht vor der Diskussion mit Bevölkerung und Betroffenen.

Ebenfalls grosse Aufmerksamkeit genoss der Ausbau des Fährbetriebs zwischen Romanshorn und Friedrichshafen. Im Besonderen unterstützte er die Idee einer Solarfähre für den dereinst ausgebauten Halbstundentakt. Der Schulleiter setzte sich aber auch stark für die vielfältigen Herausforderungen rund um das Thema Integration ein, leistete gemeinsam mit der Integrationsstelle viel Aufbauarbeit und baute die Tätigkeitsfelder der Fachstelle mit Unterstützung des Kantons aus. Auch führte er die Verleihung des Integrationspreises ein und konnte diesen bereits zweimal an Institutionen mit besonders herausragenden Integrationsbemühungen verleihen.

 

Christoph Suter wurde am Urnengang vom 30. November 2014 nach zwei Bisherigen mit dem besten Resultat in den Stadtrat für die Amtsdauer 2015 – 2019 gewählt. Der Schadenexperte einer grossen Schweizer Versicherung übernahm das Ressort Hoch- und Tiefbau vom abtretenden Stadtrat Max Sommer und fand sich mit seiner gelassenen und humorvollen Art schnell in der neuen Aufgabe zurecht. Auch wenn nicht sein Wunschressort, setzte sich der parteilose Vollblutsportler mit grossem Engagement für die vielfältigen Aufgaben und Themen im Bereich Hoch- und Tiefbau ein.

Neben dem Unterhalt der zahlreichen Strassen war ihm vor allem die Betreuung der stadteigenen Gebäude, Liegenschaften und Anlagen wichtig. So konnte unter anderem der Salmsacherstrasse 1 zu einer ansprechenden Aussengestaltung verholfen, die Jugendherberge mit kleineren Familienzimmern sowie bedürfnisgerechten sanitären Anlagen modernisiert und im Eisportzentrum EZO investiert werden.

Auch das Flurwesen und der Pflanzenschnitt entlang der Strassen gehört zum Ressort Hoch- und Tiefbau. Christoph Suter scheute dabei auch heikle Aufgaben nicht, führte seine Geschäfte stets umsichtig und arbeitete kollegial mit den anderen betroffenen Ressorts zusammen oder stand diesen mit Rat und Tat zur Seite. Als Beispiel sei die Vorbereitung der Sanierung der Sportplätze genannt.

Grösstes Werk ist aber sicher die Planung der Sanierung des Seeufers, ein sehr anspruchsvolles Werk, welches nun gut vorbereitet von seinem Nachfolger umgesetzt werden kann. Christoph Suter war während seiner Amtszeit in viele anspruchsvolle Verhandlungen involviert, welche er mit Geschick führte oder unterstützte und half, diese erfolgreich zum Abschluss zu bringen. In seiner Amtszeit konnten so unter anderem vom Kanton die Übernahmen der Bahnhof- und Reckholdern- sowie der Hofstrasse geregelt oder strategisch wichtige Liegenschaften erworben werden.

 

Petra Keel schaffte 2016 den Sprung in den Stadtrat Romanshorn. Die Sportlehrerin ETH trat die Nachfolge von Aliye Gül an und übernahm von ihr das Ressort Freizeit und Sport. Die engagierte Sportlerin setzte sich sofort mit viel Energie und Enthusiasmus für ihr Ressort und die Anliegen von Bevölkerung und Vereinen ein. Besonderen Fokus legte sie in ihrer Behördentätigkeit auf die Weiterentwicklung des Campus und konnte zusammen mit den verschiedenen Körperschaften als konzeptuelle Grundlage das Gemeindesportanlagenkonzept (GESAK) erstellen.

Das Grundlagenpapier diente der SP nahen Stadträtin für die Vorbereitung und Umsetzung einiger erster Massnahmen daraus. So konnten noch vor Ende der Legislatur zwei Beachvolleyballfelder sowie eine Finnenbahn in Betrieb genommen, die Sanierung der Sportplätze vorbereitet und der Bedarfsnachweis für eine Mehrzweckhalle erbracht werden. Ebenfalls ein grosses Engagement zeigte sie für das 50jährige Seebad, welches nun mit neuem Glanz und einem moderneren Erscheinungsbild die nächsten 50 Jahre in Angriff nehmen kann. Petra Keel war ein reibungsloser, kundenorientierter Betrieb in modernen Anlagen wichtig. Als Höhepunkt der ersten Sanierungsphase kam dann das Geschenk des EW Romanshorn, der neue Badesteg, dazu.

Kundenorientierung war ihr auch bei der Führung des Gemeindehafens wichtig, wo sie ebenfalls umfassende Sanierungsarbeiten anstiess und erste Schritte umsetzte, wobei Wetterkapriolen das Projekt verlangsamten. Die Jugendarbeit stellte für die dreifache Mutter ebenfalls eine Herzensangelegenheit dar. Aus betrieblichen Gründen sah sie sich gezwungen, den Betrieb des Jugendtreffs zu sistieren und zu überdenken. Die Zeit wurde genutzt, um in Zusammenarbeit mit verschiedenen Vertretern aus der Jugendarbeit in zwei Workshops die Neuorganisation der Jugendarbeit zu überlegen und die Umsetzung aufzugleisen.

 

Stadt Romanshorn

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