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Grosses Potential für Stadtentwicklung

Romanshorn ist mehrheitlich bebaut. Der Stadtrat liess daher Grundlagen erarbeiten, wie und wo eine zukünftige Siedlungsentwicklung stattfinden könnte. Anlässlich des letzten Stadtgesprächs wurden die Ergebnisse vom beauftragten Planungsbüro Güller vorgestellt. Dabei sind qualitative Aspekte bei der Weiterentwicklung der Hafenstadt von besonderer Bedeutung.

Modell zu Optionen einer baulichen
Verdichtung (aus Studie Güller)

Die attraktive Lage am Bodensee und die gute Erreichbarkeit führen zu einem anhaltend starken Bevölkerungswachstum in Romanshorn. Entsprechend intensiv ist die bauliche Entwicklung. Die Wohnbevölkerung hat in den letzten zehn Jahren um 14 Prozent zugenommen, die Dynamik hält weiterhin an. Die Herausforderung besteht nun darin, die damit verbundene bauliche Entwicklung so zu lenken, dass die vorhandenen Qualitäten erhalten und gefördert werden können. Mit dieser Aufgabenstellung hat sich das Planungsbüro Güller intensiv befasst. Die Ergebnisse sind der Bevölkerung am 27. Februar anlässlich des zweiten Stadtgesprächs präsentiert worden. Nachfolgend werden die Inhalte kurz zusammengefasst.

Gute Voraussetzungen in Romanshorn

Die Stadtstruktur von Romanshorn ist geprägt von drei Hangterrassen sowie den hauptsächlich Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts entstandenen Hafen- und Bahnanlagen. Der Stadtkern bildet eine vom See und vom Schlossberg gut sichtbare urbane Hangkulisse. Mit der im Jahr 1985 eröffneten Friedrichshafnerstrasse sind der Bahnhof und der Fährhafen durch eine leistungsfähige, keine Wohngebiete oder Schulwege tangierende Hauptverkehrsstrasse erschlossen. Von Westen her ist der Stadtkern aus drei Geländekammern, mit ursprünglich eigenständigen Siedlungen, erreichbar.

Sichtbeziehungen sowie Grün- und Freiräume als Qualitätsmerkmale

Romanshorn besitzt grosszügige Grün- und Freiräume am See, vielfältig genutzte Waldflächen sowie ein daran angrenzendes kompaktes Landwirtschaftsgebiet. Zudem bestehen im bebauten Stadtraum wichtige Grünkorridore (Aach, Grünraum südlich Amriswilerstrasse, Dorfbach bis Stadtkern), die das Ortsbild prägen. Diese sollen erhalten und weiter aufgewertet werden.

Heute bestehen mehrheitlich eher kleinflächige Gebäudegrundrisse mit variierenden Gebäudehöhen. Dadurch ergibt sich eine Vielzahl von attraktiven Sichtbeziehungen, die künftig durch passende Ergänzungs- oder Ersatzbauten beibehalten oder ausgebaut werden sollen. Höhere Häuser und Hochhäuser, als sogenannte Punktbauten ausgestaltet, bieten eine solche Möglichkeit. Dabei sollten insbesondere Hochhäuser sowohl städtebauliche und architektonische Qualitäten ausweisen, als auch durch öffentlichkeitsorientierte Sockelgeschossnutzungen einen Beitrag zum Quartierleben leisten.

Entwicklungspotentiale an besten Lagen

In Romanshorn bestehen zahlreiche Areale, die nicht mehr oder nur noch teilweise entsprechend ihrer ursprünglichen Bestimmung genutzt werden. Diese Umstrukturierungsgebiete bieten ein enormes Entwicklungspotential und sollen schrittweise neuen, hohen qualitativen Anforderungen genügenden Nutzungen zugeführt werden.

Die Verdichtungspotentiale erschliessen ein mögliches Wachstum der Wohnbevölkerung bis im Jahr 2030 um 30 Prozent (+ 3000 Einwohner/-innen) sowie rund 1000 zusätzliche Arbeitsplätze (+ 19 Prozent).


Umsichtiges und aktives Vorgehen

Ein aktives Vorgehen ist wichtige Voraussetzung für eine zielgerichtete Stadtentwicklung mit Qualität. Prioritäten müssen gesetzt und planerische Massnahmen ergriffen werden. Dabei gilt es, auch weit voraus für die nächste Generation Handlungsspielräume vorzusehen und zu sichern. Die Studie zeigt Masterplangebiete mit möglichen Optionen. Für die Standortentwicklung von Romanshorn dürften folgende Vorhaben mittel- bis langfristig von besonderer Bedeutung sein:

Stadtplatz als Aufwertungsmotor im Stadtkern mit Verlängerung des «Grünkorridors Dorfbach» bis in die Innenstadt
Gleisquerung für Fuss- und Veloverkehr zur besseren Anbindung der SBB-Areale am See an den Stadtkern sowie zur zweckmässigen Bewältigung des Freizeitverkehrs
Bahnstation Hof–Salmsach als Impulsgeber für den Werkplatz Romanshorn, das Eissportzentrum, die Erlebniswelten von Autobau und Locorama und allfällige weitere publikumsintensive Nutzungen sowie für die Aufwertung und Belebung des Stadtkreises Hof
Bei diesen genannten Vorhaben geht es darum, heute Vorkehrungen zu treffen, damit städtebaulich und funktional gute Situationen entstehen. Es ist dabei möglich, im Rahmen von Arealentwicklungen sowie Finanzierungsprogrammen von Bund und Kanton die Realisierung zu beschleunigen.