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Klare Botschaften am ersten Stadtgespräch

Am ersten Stadtgespräch nutzten die Anwesenden die Möglichkeit, ihre Anliegen und Ideen zur Stadtentwicklung von Romanshorn einzubringen. Im Mittelpunkt stand die Belebung und Aufwertung der Innenstadt.

 

Am 14. August 2013 fand das erste Stadtgespräch statt. Insgesamt waren 90 Personen anwesend. Während der Veranstaltung erhielt jede Person die Gelegenheit, ihre Ideen und Vorschläge auf Kärtchen zu notieren und an den Stellwänden zu befestigen. Dabei wurden die Themen Seeufer, Stadtplatz, Innenstadt/Stadtkern, Hafengebiet und Saalersatz/Stadthalle vorgegeben sowie die Möglichkeit geboten, sich auch zu einem anderen Thema zu äussern.

Von den Anwesenden wurden auf 104 verschiedenen Kärtchen Anregungen festgehalten. Um diese zu gewichten, erhielten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer je vier Punkte, die sie einzeln oder allenfalls kumuliert dem für sie wichtigsten Vorschlag zuweisen konnten. Dabei wurden insgesamt 263 Punkte verteilt.

Das leer stehende Massivlagerhaus am See soll endlich genutzt werden

Für die meisten Anwesenden würde durch das Nutzen des sogenannten  Massivlagerhauses an bester Seelage ein zentraler Impuls für die Hafenstadt Romanshorn gegeben. Dieses Anliegen erhielt mit 22 Prozent aller abgegebenen Punkte höchste Priorität. Es wurde ein grosser Strauss an Möglichkeiten zur Nutzung des Lagerhauses vorgeschlagen, nämlich: Stadtsaal, Hotel, Jugendherberge, Begegnungsort, Markthalle, Gastronomie, Kultur (Kunst, Konzerte, Museum), Freizeit, Events und urbanes Wohnen am See.

Das Massivlagerhaus wurde 1887 von der Nord-Ost-Bahngesellschaft als fünfteiliges Gebäude erbaut und ist aufgrund seiner städtebaulichen und historischen Bedeutung unter Bundeskulturgüterschutz gestellt. Heute ist die Liegenschaft in Privatbesitz, wobei die Eigentümerschaft bei entsprechendem Angebot verkaufsbereit ist.

Aus städtischer Sicht ist eine private oder allenfalls eine gemischte Nutzung mit öffentlichen Teilen denkbar. So wäre beispielsweise ein Hotel, kombiniert mit einem Saal oder einem kantonalen Museum, möglich.

Entschleunigung des Verkehrs und gestalterische Aufwertung

Rund ein Achtel aller abgegebenen Punkte wurden bei Anliegen zur Verkehrsberuhigung im Bereich der Hafenpromenade sowie im Stadtkern gesetzt, wobei hier die Befreiung der Alleestrasse vom Durchgangsverkehr im Vordergrund steht. Damit sollen gute Voraussetzungen für das Beleben der Innenstadt geschaffen werden. Ergänzend dazu betreffen 10 Prozent der abgegebenen Punkte die gestalterische Aufwertung von öffentlichen sowie privaten Bauten und Anlagen. Damit wird generell an das Qualitätsbewusstsein sowohl der öffentlichen Hand wie auch der Privaten appelliert.

Seitens der Stadt werden die Anliegen betreffend Verkehrsberuhigung in die anstehende Revision der kommunalen Planung einfliessen. Als Beitrag zur Förderung des Qualitätsbewusstseins ist die Stadt bestrebt, im öffentlichen Raum und bei stadteigenen Bauten vermehrt eine Vorbildfunktion einzunehmen. Zudem erhält mit dem vor einem Jahr eingesetzten Baubeirat die städtebauliche Qualität in Romanshorn einen höheren Stellenwert.

Meinungsäusserungen zu einem Stadtsaal und zu einem Stadtplatz

Ein Ziel der Veranstaltung war, zu den beiden konkreten Themen Saalersatz/Stadtsaal und Stadtplatz Anhaltspunkte für das weitere Vorgehen zu erhalten. Zum Thema Saalersatz/Stadtsaal wurde einerseits der Standort des Massivlagerhauses am stärksten gewichtet, anderseits schlugen einige Anwesende vor, anstelle eines Saals eine Mehrzweckhalle zu realisieren. Diese soll sowohl für Veranstaltungen und Anlässe als auch für Sport und Kultur genutzt werden können. Als Standort für eine Mehrzweckhalle wurde hauptsächlich das Gebiet Weitenzelg, aber auch das Areal beim Eissportzentrum vorgeschlagen.

Beim Themenkreis Stadtplatz wurde mehrheitlich der Standort bei der Kreuzung Bahnhof-/Alleestrasse genannt – im Bewusstsein, dass an diesem Ort bestehende Gebäude weichen müssten.

Für die Stadt geht es nun unter anderem darum zu prüfen, wo Synergien möglich sind. Sie wird dann ein zweckmässiges Vorgehen wählen, um möglichst grossen Nutzen für breite Bevölkerungskreise zu erzielen.

Ideen zur Umnutzung des Silogebäudes

Neben zahlreichen weiteren Anliegen, die nur von sehr wenigen Anwesenden prioritär eingestuft wurden, tauchte der Vorschlag auf, das von weitem gut sichtbare Silogebäude im Hafengebiet aufzuwerten. So wurde das Realisieren eines Aussichtsrestaurants als erfrischender Blickfang angeregt. Zudem sollen die Betonfassaden zu einer attraktiven Kletterwand umfunktioniert werden.

Diese und alle anderen Ideen widerspiegeln die Aufbruchstimmung in Romanshorn. Die Stadt wird nun die Anregungen weiterentwickeln. Wir danken für Ihr wertvolles Mitwirken und freuen uns auf das nächste Stadtgespräch, welches Anfang 2014 stattfindet.

David H. Bon, Stadtammann und Nina Stieger, Stadtentwicklerin