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Ausbau der mobilen Jugendarbeit

Ab September 2021 wird das bestehende Angebot der offenen Jugendarbeit Romanshorn im Jugendraum um das Angebot der mobilen Jugendarbeit erweitert.

An der Gemeindeversammlung vom November 2020 sagten die Stimmbürger Ja zu einem Antrag zur Erhöhung des Budgets für die Jugendarbeit ab 2021. Mit den zusätzlichen Mitteln soll die aufsuchende Jugendarbeit in das bestehende Rahmenkonzept integriert werden. Die Jugendkommission der Stadt Romanshorn hat in der Folge das Stellenprofil ausgearbeitet und die Evaluation einer geeigneten Fachperson vorgenommen. Die neue Leiterin der Offenen Jugendarbeit Romanshorn, Alexandra Büchi, wird am 1. September 2021 mit einem 80 % Pensum starten und sich schwergewichtig dem Aufbau der mobilen Jugendarbeit widmen. Sie wird weiterhin unterstützt durch einen Jugendarbeiter, der in einem 30 % Pensum tätig ist.

Was ist mobile Jugendarbeit?
Die mobile Jugendarbeit ist ein soziales Dienstleistungsangebot für Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 25 Jahren (Kerngruppe: 12–18 Jahre), die ihre Freizeit meist in Cliquen auf der Strasse und öffentlichen Plätzen verbringen und welche teils von anderen sozialen Angeboten nicht erreicht werden.

Es werden Kontakte zu Jugendlichen aufgebaut. Die Jugendarbeiterin fungiert als Ansprech- und Vertrauensperson. Die mobile Jugendarbeit arbeitet sozialräumlich und lebensweltorientiert und besucht junge Menschen vor Ort an «ihren» Plätzen, wodurch auch jene ausserhalb des regulären Jugendraumangebots erreicht werden können. Zudem bewegen sich Jugendarbeiter am Puls der Bewegungen und erkennen rasch neue Strömungen und Entwicklungen. Weiter vernetzen sie sich mit anderen sozialen Einrichtungen und Fachstellen und verfolgen die Entwicklung und Aktivitäten im öffentlichen Raum.

Die Jugendarbeiterinnen setzen sich für Aufenthaltsorte für Jugendliche ein und unterstützen sie darin, diese verantwortungsvoll zu nutzen. Dabei vermitteln sie zwischen Jugendlichen und Erwachsenen, fördern den Dialog und setzen sich für eine Lösungsfindung im Konfliktfall ein. Die Jugendarbeiter halten sich an die Schweigepflicht und handeln bei Anliegen der Jugendlichen nur mit deren Einverständnis.

Die offene Kinder- und Jugendarbeit ist ein Teilbereich der professionellen Sozialen Arbeit mit einem sozialpolitischen, pädagogischen und soziokulturellen Auftrag. Sie versteht sich als wichtige Akteurin der ausserschulischen Bildung. Sie begleitet, unterstützt und fördert Kinder und Jugendliche im Rahmen von Beziehungsarbeit auf dem Weg zur Selbständigkeit. Sie setzt sich ein, dass Kinder und Jugendliche im Gemeinwesen sozial, kulturell und politisch integriert sind, sich wohl fühlen und sich zu Personen entwickeln können, die Verantwortung für sich selbst und das Zusammenleben in der Gemeinde übernehmen und auch mitwirken.

Im Bericht des Kantons Thurgau zur Offenen Kinder- und Jugendarbeit (2018) wird die Situation der Offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) beschrieben. Die Fachstelle für Kinder-, Jugend- und Familienfragen des Kantons Thurgau (KJF) hält fest, dass Jugendliche ihre Möglichkeiten zur Mitbestimmung in den Angeboten stark nutzen. Dies zeigt die wichtige Rolle auf, welche die Offene Jugendarbeit in Bezug auf gesellschaftliche Teilhabe einnimmt. Sie stellt einen wichtigen Lernort für den Erwerb demokratischer Bildung dar.

Jugendliche nutzen in den Angeboten die Möglichkeit, unverbindliche Gespräche zu führen oder niederschwellige Beratung in Anspruch zu nehmen. Die Jugendarbeiterinnen und –arbeiter leisten einen wichtigen Beitrag zur Prävention und einer gelingenden Lebensführung der von ihnen begleiteten Jugendlichen. Durch die Vernetzung mit den zahlreichen Akteurinnen und Akteuren vor Ort können sie einerseits gezielte Unterstützung für einzelne Jugendliche oder Gruppen ermöglichen und andererseits bei Bedarf eine vermittelnde Rolle einnehmen.

 

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