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Bevölkerung systematisch einbeziehen

Wie kann eine Stadt das Handeln von Politik und Verwaltung noch stärker an den Bedürfnissen der Bevölkerung ausrichten? Diese Frage steht im Zentrum eines Forschungsprojektes, bei dem in Romanshorn Anfang 2022 der Prototyp eines Innovationsprozesses getestet wird.

Ob mit Informationsveranstaltungen zur Gestaltung der Hafenpromenade, dem Pier 8590, der Kommunalplanung oder mit dem jüngst lancierten digitalen Dorfplatz Crossiety – Romanshorn ist es ein Anliegen, die Bevölkerung in möglichst vielen Bereichen an Entscheidungsprozessen teilhaben zu lassen. Nun macht die Hafenstadt einen nächsten Schritt in eine partizipative Zukunft und testet Anfang nächsten Jahres den Prototypen eines neuartigen Innovationsprozesses für Städte und Gemeinden.

Anliegen systematisch aufnehmen
Ziel des von der Innosuisse, der schweizerischen Agentur für Innovationsförderung, geförderten und von der OST – Ostschweizer Fachhochschule durchgeführten Forschungsprojektes ist es, einen Prozess samt dazugehörigem Online-Tool zu entwickeln, welcher Bedürfnisse, Vorschläge und Kritik von Einwohnerinnen und Einwohnern systematisch aufnimmt, darstellt und transparent weiterbearbeitet. Damit soll die Verstetigung des Einbezugs der Bevölkerung in die Stadtentwicklung gewährleistet werden, indem das brachliegende Kreativpotenzial in der Bevölkerung erschlossen wird. Einwohnerschaft, Verwaltung und Politik rücken näher zusammen und entwickeln und leben gemeinsam eine neue Partizipationskultur.

Impulse für die Stadtentwicklung
"Mit der Teilhabe an diesem Forschungsprojekt ist Romanshorn Teil eines Pionierprojekts", freut sich Stadtpräsident Roger Martin. Die Ziele würden genau jenen des Stadtrats entsprechen: Bürgerinnen und Bürger aktiv mitbestimmen lassen, wie und in welchen Bereichen sich die Hafenstadt weiterentwickeln soll. Das müssen auch nicht immer die grossen Themen sein. Gefragt sind auch Anliegen für Verbesserungen in kleinen Bereichen, etwa die bedürfnisgerechtere Gestaltung eines Spielplatzes oder ein Veloparkplatz. "Ich bin überzeugt, dass wir auf jeden Fall interessante Impulse für die Stadtentwicklung mitnehmen können."

Informationsanlass am 21. Januar 2022
Das Pilotprojekt startet mit einem analogen Kickoff-Workshop am Freitag 21. Januar 2022, zu welchem die gesamte Romanshorner Bevölkerung herzlich eingeladen ist, sofern die Pandemielage es dann zulässt. Ziel dieses Anlasses ist einerseits eine kurze Vorstellung des Online-Tools, andererseits auch bereits eine Sammlung von konkreten Bedürfnissen und Anliegen der Bevölkerung als Basis für die weitere Diskussion. Die Online-Erhebung von Anliegen und Bedürfnissen findet im Februar 2022 statt. Nach einer Analyse der Bedürfnisse durch das Team der Fachhochschule OST priorisiert und entscheidet der Stadtrat, in welchen Themenbereichen im Frühling 2022 die nächste Runde der konkreten Ideenfindung gestartet wird.

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Weitere Infos zum Forschungsprojekt: www.citizensourcing.ch

Direkter Draht ins Stadthaus: Anliegen der Einwohnenden werden noch konsequenter erfasst. Bild: Stadt Romanshorn/Rolf Müller

 

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